Information - das Aquarium

Mit einem Aquarium holen Sie sich ein Stück Natur in Ihre Wohnung: eine lebendige, spannende Unterwasserwelt auf Augenhöhe, die täglich neu Freude macht. Bei der Gestaltung sind Ihrer persönlichen Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Alles Wissenswerte für den leichten Einstieg finden Sie hier.

Weiter unten finden Sie eine Kurzfassung "5 Schritte zum ersten Aquarium"

 

Standort:

Bevor Sie Ihr Aquarium kaufen, ist es wichtig, einen geeigneten Standort zu finden. In der Regel wollen Sie Ihr Aquarium gerne vor Augen haben. Das Aquarium soll Blickfang und Schmuckstück in Ihrer Wohnung werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie alle notwendigen Pflege- und Wartungsarbeiten ungehindert ausführen können. Letztlich muss eine entsprechende Standsicherheit des Beckens gewährleistet sein. In diesem Zusammenhang sollten Sie wissen, dass beispielsweise ein Aquarium mit einem Volumen von 200l, befüllt mit Bodensubstrat und Dekorationsgegenständen oft 300-350kg wiegt! Der Standort neben einem Südfenster oder direkter Sonneneinstrahlung ist ungünstig, weil die intensive Sonneneinstrahlung das Grünalgenwachstum begünstigt. Zudem heizt sich vor allem im Sommer das Wasser schnell auf, solche Temperaturschwankungen können bei Aquarienbewohnern zu Stress, Krankheit und sogar zum Tod durch Hitzschlag führen. Achten Sie darauf, das die Umgebungstemperatur konstant bleibt, denn diese überträgt sich auch immer auf das Wasser. Im Aquarium kann es ohne Kühler nicht kälter sein als die Zimmertemperatur!

 

Das biologische Gleichgewicht:

Ihr Aquarium funktioniert erst richtig, wenn ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen besteht. Diesen Zustand bezeichnen wir als biologisches Gleichgewicht. Die Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts erfolgt in einer Art Kreislauf. Dabei werden durch Unmengen an Mikroorganismen, die sich im Bodensubstrat und Filter angesiedelt haben, zahlreiche tierische Ausscheidungsprodukte, abgebaut. Diese liefern den Pflanzen die Nährstoffe. Die Pflanzen produzieren wiederum Sauerstoff, den die Fische zum Atmen brauchen. Pflanzen tragen im Aquarium auch zum Erhalt des biologischen Gleichgewichts bei, indem sie mit den Algen um die im Wasser gelösten Nährstoffe konkurrieren. Dieser Wettkampf begrenzt das Algenwachstum.

Viele Aquaristik-Einsteiger meinen, dass kleinere Becken leichter zu pflegen sind als größere Aquarien. Doch dies ist ein Irrtum! Genau das Gegenteil ist der Fall. Größere Becken lassen sich mit einem deutlich geringeren Wartungsaufwand in Schwung halten, weil sich in ihnen leichter ein stabiler Zustand entwickelt.

Bei zu starkem Fischbesatz kippt häufig das biologische Gleichgewicht: Aufgrund des Nährstoffüberschusses kommt es zu einer explosionsartigen Vermehrung der Algen. Sie siedeln sich sogar manchmal an Blättern der Pflanzen an. In der Folge sinkt die fotosynthetische Leistung der Pflanzen, sie wachsen nicht mehr richtig und ihre Blätter sterben ab. Wenn es so weit ist, hilft meistens nur eines: den Fischbesatz drastisch reduzieren und wirksame Algenbekämpfungsmaßnahmen einleiten. Im Sommer kann allerdings auch zu viel Sonnenlicht die Ursache für die Algenplage sein.

 

Technische Grundausstattung:

Folgende Geräte gehören zur technischen Grundausstattung eines Aquariums, sind also fast immer erforderlich: Filter, Heizung und Beleuchtung.

  • Der Filter ist meistens mit einem Durchlüfter kombiniert, der im Becken für eine kontinuierliche Wasserzirkulation sorgt. Im Unterschied zu Innenfiltern haben sich Außenfilter als günstiger erwiesen, weil Sie dadurch kein wertvolles Volumen im Aquarium vergeuden.
  • Als Heizung ist ein Gerät mit Kontaktthermometer ideal, weil Sie nur einmal die Temperatur einstellen und nicht nachregeln müssen. Im Unterschied zu Stabheizungen, die mit Saugern vorzugsweise in einer Ecke des Beckens befestigt werden, erfolgt die Verlegung einer Bodenheizung unter dem Bodensubstrat. Bodenheizungen sind zwar etwas teurer, bieten dafür aber den Vorteil, dass sie alle Wasserschichten erwärmen. So bekommen auch die Pflanzen nie "kalte Füsse", was sich positiv auf ihr Wachstum auswirkt.
  • Die Beleuchtungsstärke und -dauer hat einen wesentlichen Einfluss auf das Wachstum sowie die Fotosynthese der Pflanzen. Ein Aquarium sollte idealerweise durchschnittlich 10-12 Stunden pro Tag beleuchtet sein. Die gebräuchlichsten Lichtquellen sind Leuchtstoffröhren, die in einen Leuchtbalken eingeschraubt sind, der sich in der Abdeckung des Aquariums befindet.
  • Weitere Technik, die allerdings nicht unbedingt notwendig ist, sind Geräte wie etwa elektronische Messinstrumente zur Kontrolle von Wasserparametern. Ein weiteres Sondergerät ist der Karbonator (CO2-Anlage), der dazu dient, Kohlendioxid ins Wasser zu leiten, um zusätzlich das Wachstum der Pflanzen zu stimulieren. Eine besonders starke Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff kann durch einen Oxidator oder mit Luftpumpen erfolgen. UV-Filter töten Krankheitskeime und Schwebealgen ab, indem das gefilterte Wasser an einer UV-Lampe vorbeigeleitet wird.

Neben der Technik benötigen Sie für anfallende Pflege- und Wartungsarbeiten noch einige weitere Kleinutensilien:

  • Für den Wasserwechsel und Mulm absaugen einen sog. Mulmsauger
  • Scheibenreiniger
  • Kescher
  • Thermometer

 

5 Schritte zum ersten Aquarium

 

1. Auswahl des Beckens und des Standorts

Ein ruhiges und schattiges Plätzchen ist ideal als Standort für das neue Aquarium, möglichst in der Nähe eines Stromanschlusses.

Je größer das Becken, desto einfacher die Handhabung und desto besser die Lebensbedingungen der Fische. Es kann nie zu groß sein, aber leider oft zu klein!

Unter das Aquarium wird eine Schaumstoffmatte gelegt, um kleinste Unebenheiten auszugleichen und es dienst auch zur Wärmedämmung.

 

2. Einfüllen des Bodengrunds

Der Bodengrund sollte aus einer Schicht Sand oder Aquarienkies von mind. 3cm bestehen, damit die Aquarienpflanzen sich auch gut verwurzeln können. Die gängigste Körnung sind 2-3mm. Es gibt Naturkies, Farbkies, Sand, und auch aktiven Bodengrund (mit dem das Aquarienwasser auf spezielle Wasserwerte eingestellt werden kann). Auf keinen Fall scharfkantige Körner oder Steine verwenden, da sich vor allem Welse und andere Bodenbewohner daran verletzen können. Der Sand oder Natur- und Farbkies wird vorher gut mit frischen Wasser ausgespült. Bitte keine Steine oder Wurzeln aus Flüssen, Seen, Wälder oder Straßenrand verwenden.


3. Installation der Technik

Für den Tag-Nacht-Rhythmus ist die Beleuchtung des Aquariums wichtig, damit sich die Pflanzen und Fische wohlfühlen können. Am besten steuert man die Beleuchtung über eine Zeitschaltuhr und stellt diese auf 10-12 Stunden Beleuchtung pro Tag ein. Mit einem Heizstab oder Bodenheizung wird die Wassertemperatur (für die meisten Zierfische) auf um die 24 Grad justiert. Mit einem Thermometer sollte man täglich prüfen, ob soweit alles passt. Der Filter (Innen- oder Aussenfilter) sorgt für eine fischtaugliche Wasserqualität, bietet Lebensraum für die wichtigen Filterbakterien und filtert Schwebstoffe und grobe Partikel aus dem Wasser. 


4. Wasser und Beckeneinrichtung

 

Zuerst wird das Aquarium mit etwas zwei Dritteln Wasser befüllt. Dann werden die Pflanzen und Deko abgespült und in das Aquarium gesetzt und anschließend das Becken voll befüllt. Um ein Aufwirbeln des Bodengrunds zu verhindern, hat sich ein kleiner Teller bewährt, auf dem das Wasser langsam hinein fließen kann. Anschließend wird die Technik in Betrieb genommen, Heizung und Filter laufen 24 Std., die Beleuchtung 10-12 Stunden. Für Fische ist frisches Leitungswasser als Umgebung nicht geeignet, daher wird Wasseraufbereiter ins Wasser gegeben. Desweiteren werden Starterbakterien zugefügt, die helfen schädliche Stoffe zu entfernen und eine optimale Wasserqualität zu erreichen. In den nächsten 2-4 Wochen sollten noch keine Fische oder Wirbellose eingesetzt werden! Den neuen Aquarienbewohner sollten Rückzugsmöglichkeiten geboten werden, die sich sehr schön mit Pflanzen, Dekoelementen, Wurzeln und Höhlen gestalten lassen.


5. Die Fische – und fertig

Nachdem 2-4 Wochen das Aquarium in Betrieb genommen wurde, sollte ein aktueller Wassertest durchgeführt werden, bevor die ersten Bewohner eingesetzt werden. Man fängt mit ein paar wenigen Bewohnern an und stockt diese im Laufe der nächsten Tagen / Wochen auf. Es ist wichtig, Fische auszuwählen, die sich gut vertragen. Schwarmfische sollten mindestens in 10-er Gruppen gehalten werden. Am besten lässt man sich hier beraten, welche Bewohner für welche Beckengröße, für welche Wasserwerte und auch für Aquarieneinsteiger geeignet sind.